Überraschend derbe krachen diese norddeutschen Mittelalter Metal-Musikanten mit ihren neuen Liedern ins Szene-Geschehen. Andere werden weicher, zahnloser und massenkompatibler, Ragnaröek hingegen wählten eindeutig viel lieber den knallharten Weg. Letzteres war ohnehin von dieser rotzigen Rotte zu erwarten. Denn wer das vorhergehende Langspielwerk „Rache“ gut kennt, der weiß um das Faible der Durchbeißer-Band für krasse Klänge. Heftig böllernde Rhythmus-Stakkati werden nun also auf dem aktuellen Album „Eiskalt“ als mordsstabile Sound-Fundamente errichtet, auf welchen sich brachial umgesetzte Strukturen, entschlossene Instrumentierungen und viele passende Melodien übermütig austoben dürfen. Eine gewisse bissige und martialische Attitüde ist hier sowieso an der Tages- beziehungsweise Albumsordnung, so können und sollen die munter gepusteten Sackpfeifen beileibe nicht darüber hinwegtäuschen, dass „Eiskalt“ eine pure und unverfälschte Liebeserklärung an den Heavy Metal an sich geworden ist. Wenn es auch hin und wieder ein wenig zuviel erscheint in Sachen Grobheit und Kernigkeit, der Trupp hat seinen Stil nun endgültig gefunden. Und das ist in diesen sehr halbherzigen Zeiten schon was wert.
(Sonic Seducer / Markus Eck)